„Eigentlich sollte es eine Giraffe werden!“, diesen Satz habe ich schon so oft gesagt wenn mich jemand nach der Entstehung „Der Giesberts“ fragt.
Vor ca 3 Jahren wollte ich mal eine Giraffe häkeln. Die Anleitung war leicht aber nachdem ich den Körper fertig hatte, habe ich keine Lust mehr gehabt und alles in einer Tüte weit weg gelegt.
Ein Jahr später viel mir genau diese Tüte in die Hände und das Gelächter über dieses gliederlose Ding war groß. Die Anstößigsten Gedanken flatterten in meinem Geiste ein und aus.
Und da kam meine Tochter ins Spiel. Sie fragte mich: „Mama, kannst du mir nicht zwei Knöpfe als Augen ran nähen?“ Gesagt, getan. Damit sollte es eigentlich schon genug sein, das Ding sah sooo schön blöd aus das es schon wieder genial war. Dann habe ich Ärmchen und Beinchen dran gehäkelt. Es wurde immer besser. Meine Tochter sagte: „Bitte noch ein Schwänzchen!“ Okay, Schwänzchen war dran. Zum Schluß noch ein Kreuz als Bauchnabel und ein paar Wollreste als Haare. Fertig, der „Erste Giesbert“ ist geboren und wanderte kurz nach seiner Geburt gleich ins Bett meiner, mittlerweile 15 Jährigen, Tochter.
Das war es eigentlich schon. Ein paar Wochen später war Weihnachten, meine ganze Familie war bei uns zu Hause. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich unser neuer Zuwachs rumgereicht.
Wer hätte gedacht, dass sich Erwachsene so daneben benehmen können wenn sie ein „Wollding“ zu Gesicht bekommen. Männliche Erwachsene wohl angemerkt!!
Den ganzen Abend ging unser Neuzugang von Hand zu Hand. An ihm wurde gezogen, gezottelt, gebogen. Alle fanden ihn total cool, genial, toll, schön doof, trottelig, bekloppt….. und was weiß ich noch was. Zu fortgeschrittener Stunde habe ich Giesbert aus Sicherheitsgründen Bettruhe verordnet. Er war total erschöpft und ausgeleiert. Die zarten Ärmchen und Beinchen hingen schlaff herab (was sie immer noch machen) und der Kopf hing fast bis zum Bauchnabel runter. Den konnte ich zum Glück wieder stabilisieren. Zu dem wurde dieses junge Ding als Model neben einer Bierflasche gesetzt, dass ging dann doch zu weit.
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Als Biermodel mißbraucht |
Unser „Nummer Eins“ hat dieses Weihnachtsfest mit einer Schachtel Aspirin dann doch noch gut überstanden.
Aber dann kamen die ersten Anfragen: „Ich will auch so ein Giesbert!“ Wie konnte ich da „Nein“ sagen?!
Also habe ich nach und nach die ganze Familie mit Giesberts beglückt. Auch der Freundeskreis meiner älteren Tochter war begeistert. Nun gut, ran an die Nadel und auch für die Püppies welche gemacht. Die Eine oder Andere hatte dann auch Farbwünsche in leuchtend Neon, Pink und Grün mit Schwarz. Die sahen echt gut aus.
Damals schon hat mein Neffe gesagt: „Tante, damit kannst du ganz groß rauskommen!“ Ja klar mein lieber Neffe ;)
Heute ist er dran Schuld das ich diesen Blog habe. DANKE!!! Ich habe noch nie an deine hellseherischen Kräfte gezweifelt!
Bis heute habe ich zwischen 40 und 45 Giesberts gehäkelt. Genau weiß ich das gar nicht, aber ich habe jeden Einzelnen fotografiert. Und wenn ich mal Zeit und Lust habe werde ich jeden Nummerieren.
Die Meisten gingen an Familie und Freunde. Ich selber habe 3 Kleiner. Darunter auch den „Kleinsten Giesbert der Welt“ mit zarten 9 cm. Die Anderen reichen von 10 bis 35 cm. Den „Größten Giesbert der Welt“ hat mein Neffe mit über 43 cm. Eigentlich wollte er einen in Lebensgroß, aber da muß er sich erstmal ne größere Wohnung suchen!!!
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Der Größte und der Kleinste Giesbert der Welt |
Ein Teil meiner Geschöpfe gehen ans Kinderhospiz in Berlin, an die MS – Erkrankten (Multiple Sklerose) Kinder.
Aber dazu schreibe ich in einer Ruhigen Minute mehr.
Das war es erstmal von mir
Bis dann mal